Samstag, 23. März 2013

Marseille und die Provence

DANIEL  WINKLER (Hrsg.)

MARSEILLE  UND  DIE  PROVENCE

Eine literarische Einladung

Marseille
Wagenbach Verlag
Marseille, Frankreichs »Tor zum Mittelmeer «, ist im Jahr 2013 Kulturhauptstadt Europas. Von griechischen Seefahrern um 600 v. Chr. gegründet, ist die coolere Schwester von Paris eine Einwandererstadt, ein Sehnsuchtsort bis heute: lebendig und widersprüchlich, ein bisschen wild und eigentümlich zeitgenössisch.
Der große Hafen von Marseille, von dem aus die Schiffe nach Korsika, Sardinien und Nordafrika ablegen, bestimmt die Atmosphäre der zweitgrößten Stadt Frankreichs. Sie ist offen, verrucht, windig und bunt, riecht nach Fisch und frischer Minze. Marseille ist ein Ort zum Ankommen und Aufbrechen – und ein gutes Versteck.

Diese Sammlung von vielen erstmals übersetzten Texten lässt sogar die »Mutter« von Zidane zu Wort kommen und lädt ein zum Streifzug durch Gassen und Boulevards, über Plätze und Quais und folgt auch den Straßen ins zeitgenössische Südfrankreich.
Der Band enthält Beiträge der deutschsprachigen Exilliteratur (Fred Wander, Soma Morgenstern), von bekannten französischen (Jean- Marie Le Clézio, Michel Tournier, Jean- Claude Izzo, Jean Echenoz) und arabischen Autoren (Tahar Ben Jelloun, Leïla Sebbar) sowie bislang ungehörte Stimmen der jüngeren Literaten und Musikergeneration wie Mathieu Croizet, Minna Sif und Moussu T e lei jovents.

Autor:
Daniel Winkler unterrichtet am Lehrstuhl für Romanistik der Leopold-Franzen-Universität Innsbruck.
Er hat längere Zeit in Marseille gelebt und über Marseille als Filmstadt promoviert.


Daniel Winkler
Marseille und die Provence
Gebunden mit Photos
Format 11,5 x 21 cm
144 Seiten
1.Auflage 2013
Preis: Euro 15,90   Buch kaufen
Verlag Wagenbach, Berlin





Montag, 4. März 2013

Stadtlust - entdecken, erleben, geniessen

Stadtlust - entdecken, erleben, geniessen

Seit kurzem gibt es ein neues Magazin; schon wieder, werden manche Leser denken. Dieses Mal geht es nicht um das Landleben, sondern um das Leben in der Stadt. Es nennt sich „Stadtlust“, wird aber nicht vom Landwirtschaftsverlag in Münster herausgegeben, wie man vom Wörtchen „…Lust“ ableiten könnte, sondern von der WAZ-Woman Groupe aus Ismaning bei München.

Eine freundlich blickende Dame schaut aus der geöffneten Eingangstür eines roten Backsteinhauses, was gleich in Richtung Norddeutschland weist und so führt die Reportage über ein „Altes Stadthaus in neuem Glanz“ nach Kiel.

Große Bilder - wenig Worte

Das Magazin verspricht Tipps, Trends, Reisen, Termine, Reportagen und vieles mehr.
Ganzseitige Bilder von Köln, Bremen, Dresden und Passau mit drei bis vier Sätzen, jede Menge Werbeseiten für Mode, Lieblingsläden und Shopping füllen zwar das Heft, bieten aber keinen wirklichen Mehrwert.

Stadtzeitschrift mit Lust aufs Land

Und so ganz ohne „Land“ kommt auch dieses „Stadt“-Magazin nicht aus und es werden Frühlingsblüher (auch nur ganzseitige Bilder von Tischarrangements mit wenig Information), Stadtgärten im Schatten oder im Hinterhof, Minigärten unter Glas, ein „Naschbalkon“, Imkern in der Stadt, „essbare Grünanlagen“ in Andernach und Urlaub im Baumhaus-Hotel im Wald als Stadtfluchten angeboten.

Umweltschonung bei Wochenendflug nach Mallorca?

Das (gefühlt tausendste) Stadtporträt von Palma de Mallorca, das nur für ein Wochenende empfohlen wird, trägt nicht zur Umweltschonung bei. Da nützt es auch nichts, wenn ein paar Seiten vorher für Carsharing, E-Bike oder Elektroauto aus Parkplatznot geworben und auf die Schonung der Umwelt hingewiesen wird.

Wirklich neu ist das alles nicht. Von rund 140 Seiten, die das Magazin bietet, finden sich sechs Reportagen, für die ein wenig Rechercheaufwand notwendig war, der Rest ist Werbung.
Der anfängliche Seufzer über ein neues Magazin bleibt am Ende übrig, denn es bringt nicht unbedingt das, was es möchte, nämlich Lust auf mehr Hefte.

Stadtlust - entdecken, erleben, geniessen
140 Seiten
1.Auflage März/April 2013
Preis: Euro 3,80 in Deutschland
WAZ Woman, Ismaning bei München

Dazu gibt es auch eine Internetseite: Stadtlust


Eine Meinung von Birgit Agada





Rezension: Gartentagebuch - Beobachtungen und Erfahrungen aus dem Gartenjahr

Landlust, Gartentagebuch
Landwirtschaftsverlag
Renate Tegtmeyer und Dr. Christa Huchzermeyer

Gartentagebuch - Beobachtungen und Erfahrungen aus dem Gartenjahr   

Abonnenten der Zeitschrift Landlust kennen den Inhalt dieses Büchleins, den zwei engagierte Damen zusammengestellt haben. Im Laufe von zwei Jahren erschienen in der Zeitschrift Tipps zur Gartengestaltung und Gedanken zum „Gartengenuss“, die der Landwirtschaftsverlag nun als Buch herausgegeben hat.

Inhalt:
Der Monat Januar beginnt mit einem Moment zum Luftholen, zum Zurücklehen und Einkuscheln in eine warme Decke. Denn die Gartenarbeit ruht und es gibt Zeit über die Gestaltung des Gartens nachzudenken und in Gartenbüchern und Zeitschriften zu blättern. Ein kurzer Spaziergang, der Blick auf die ersten Schneeglöckchen und kleinen Alpenveilchen und der Duft der Sträucher wie Zaubernuss oder der Duftschneeball erfreuen das Gärtnerherz.

Im Februar ist Aufräumen „angesagt“: Stauden schneiden, Pflanzen ausputzen, Hecken in Form bringen, Winterreste auf den Kompost werfen.
Im März beginnt der Frühling und der Gärtner kümmert sich um die Aussaat, die Anzucht und freut sich über die ersten gelben Forsythienblüten.

April und Mai sind sehr aktive Monate für die Gartentätigkeit, aber im Juni genießt man die erste Blütenpracht und den Rosenduft, das Vogelgezwitscher und die warmen Sommerabende im eigenen Garten.
Im Juli gibt es Tipps für die Pflege des Gartens zur Urlaubszeit, im August wird wieder geschnitten, ausgeputzt und zur Vermehrung geteilt. Eigenes Obst und Gemüse bereichert die Küche.

September und Oktober sind die Erntemonate für Äpfel, Birnen, Pflaumen, Hagebutten und Weintrauben. Die Autorinnen geben Tipps für die Herstellung eines Hagebuttenlikörs. Die Arbeit im Garten wird weniger und ein Feuerwerk an Farben von gelb über orange bis dunkelrot lassen den Gärtner die Früchte seiner Tätigkeit genießen, bis im November und Dezember der Garten für die Ruhephase hergerichtet wird. Geräte werden geputzt, Scheren geschliffen, winterharte Pflanzen in Folie verpackt, Blumenzwiebeln ausgesetzt, Vogelhäuschen und Nistkästen vorbereitet. Im Garten dominieren Gräser und als kleiner Farbtupfer zur Weihnachtszeit zeigt sich die Christrose.

Autorinnen:
Renate Tegtmeyer ist Journalistin und kennt seit ihrer Kindheit die Arbeit im Garten. In eigenen Beeten entdeckte sie die Faszination für den Garten.

Dr. Christa Huchzermeyer ist Ärztin und beschäftigt sich schon seit ihrer Kindheit mit Pflanzenpflege, Zucht und Entdeckung. Sie erkundet beste Bedingungen für die Pflanzen, verfolgt die Weiterentwicklung und gab die fachliche Beratung zu diesem Buch.

Fazit:
Zwei reife Damen beschäftigen sich seit ihrer Kindheit mit Pflanzen im Garten und haben ihre Gedanken und Erfahrungen zum Gartenjahr zu Papier gebracht. Herausgekommen ist ein literarisches Werk für Gartenliebhaber mit Tipps zur Gartengestaltung, Pflege der Pflanzen, Vermehrung  und den Genuss am Garten, Monat für Monat.
Eine schöne Ergänzung sind die altdeutschen Namen der Monate, die oft in Vergessenheit geraten sind, die aber die Tätigkeiten oder die Jahreszeit treffender beschreiben als der gebräuchliche julianische Kalender.
Kleine Bilder, Informationen grau unterlegt und Zitate wie zum Beispiel: Frage: „Herr Foerster, was tun Sie gegen Wühlmäuse?“ Antwort: „Wir schimpfen“, lockern die Beschreibungen humorvoll auf. Jedes der zwölf Kapitel endet mit einem Kalenderblatt, auf dem Platz für Notizen und Termine ist.


Das Buch gibt keine exakten Pflanzenporträts und genauen Anleitungen für die Anlage und Pflege von Gärten, das können entsprechende Gartenbücher besser, aber es ist ein schönes Geschenk für Gartenliebhaber, die sich einen Moment der Ruhe gönnen und den Gedanken der beiden Gärtnerinnen folgen. Die Kapitel beginnen mit einem Zitat und Gedanken und enden mit Tipps und dem Kalenderblatt. 
Ein schönes Geschenk.
   

Renate Tegtmeyer und Dr. Christa Huchzermeyer
Gartentagebuch -  Beobachtungen und Erfahrungen aus dem Gartenjahr
Hardcover mit Farbbildern, Format  14,8 x 21 cm
104 Seiten
1.Auflage 2013
Preis: Euro 14,80  Buch kaufen
Landwirtschaftsverlag, Münster

Rezension: Birgit Agada